Mittelmeerkrankheiten

Vorwort

 

Mittelmeerkrankheiten – Mitbringsel über die Sie bescheid wissen sollten…..

Auf diesen Seiten möchten wir Sie im Groben darüber aufklären, was MMKs (= sogenannte Mittelmeerkrankheiten) sind, wie man sich verhält, wenn der eigene Hund betroffen ist und grobe Informationen zur Behandlung geben.

In Süd- und Osteuropa kommen Krankheitserreger vor, die bisher im nördlicheren Teil von Europa nicht heimisch sind. Allerdings sind sie inzwischen durch die globale Erwärmung auf dem Vormarsch auch in bisher kühlere Klimabereiche einzufallen.

Einige dieser Krankheiten können für Hunde unbehandelt tödlich verlaufen bzw. ein Leben lang erhalten bleiben.

Zwar sind längst nicht alle Hunde aus dem Mittelmeerraum davon betroffen – trotzdem sollte man zumindest wissen, was zu tun ist, falls der Fall eintritt.

Mittelmeerkrankheiten werden mit einem Bluttest beim Tierarzt nachgewiesen. Bei diesen Tests wird der Titer ermittelt, den der Hund auf diese Krankheit aufweist, d.h. inwieweit er Antikörper gegen diese Erreger gebildet hat.

Wir testen alle unsere erwachsenen Hunde bereits in Spanien, das ist in der Schutzgebühr bereits erhalten. Welpen können noch nicht getestet werden, da sie eventuelle Antikörper von der Mutter über die Muttermilch mitaufnehmen und so evtl. falsch getestet werden.

Da die Erreger bis kurz vor dem Aufbruch ihres Hundes in das neue Zuhause durch Parasiten übertragen werden können, sollten Sie Ihren Hund bei Verdacht oder zu Sicherheit in Deutschland nochmals nachtesten lassen.

Folgende Krankheiten zählen u.a.zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten:

Babesiose

Erreger / Übertragungsweg:

Braune Hundezecke und Auwaldzecke.

Die Babesiose wird durch den Erreger Babesia canis ausgelöst. Die sog. Babesien sind kleine einzellige Parasiten, die sich in den roten Blutkörperchen vermehren und diese zerstören. Relativ häufig kommt es zu einer Doppelinfektion mit Ehrlichiose. Über den Speichel der infizierten Zecke bei deren Biss. Von den bekannten Babesiose-Erregern beim Hund ist keine Übertragung auf den Menschen bekannt.

Inkubationszeit: Wenige Tage bis 3 Wochen.

Symptome:

Der Krankheitsverlauf kann sehr individuell verlaufen. Er kann akut, schleichend oder chronisch sein. Die typischen Symptome können ganz oder teilweise fehlen. Ein akuter Verlauf kann gekennzeichnet sein von schlechtem Allgemeinbefinden, hohem Fieber (bis 42 °C), Mattigkeit, Schwäche, Apathie, blasse bis gelbliche Schleimhäute, rot- oder grünbraun verfärbter Harn,Milzvergrößerung, Blutarmut und Nierenversagen. Besonders bei jungen Hunden mit massiver Infektion kann es aufgrund von auftretenden Gerinnungsstörungen zu einem peraktutem Verlauf kommen, d.h. dass es zu einem schnellen und plötzlichen Tode kommen kann. Bei einem chronischen Verlauf stellen wechselndes Fieber und Verlust an Kondition die Hauptsymptome dar. Es gibt aber auch viele Hunde, die sich mit Babesien infiziert haben, also einen positiven Blutbefund haben, und niemals Krankheitssymptome zeigen. Diagnostik: Die Erreger können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden

Therapie: Die Behandlung erfolgt entweder durch 2 Injektionen im Abstand von 2 Wochen oder durch Gabe antibiotischer Tabletten i.d.R. über 3 Wochen. Die Heilungschancen sind in der Regel sehr gut. Nur bei schwer erkrankten Junghunden kann es zu Komplikationen kommen.

Ehrlichiose / Rickettsiose

Erreger / Übertragungsweg:

Braune Hundezecke.

Der Erreger der Ehrlichiose beim Hund, ist Ehrlichia canis. Bei den sog. Ehrlichien handelt es sich um ein Bakterium, das sich in den weißen Blutzellen festsetzt. Mit diesen wandert es in die Leber, Milz und zu den Lymphknoten, um sich dort zu vermehren. Relativ häufig kommt es zu einer Mehrfachinfektion mit Babesiose und Leishmaniose. Durch den Biss einer infizierten Zecke gelangen die Erreger über den Speichel der Zecke innerhalb von 48 Std. in das Blut des Hundes. Die direkte Ansteckung von Hund zu Hund oder Hund zu Mensch spielt mit aller Wahrscheinlichkeit keine Rolle.

Inkubationszeit: Wenige Tage bis 3 Wochen.

Symptome:

Man unterscheidet 3 Krankheitsphasen: Die akute Phase beginnt ca. 1-3 Wochen nach der Infektion und dauert ca. 2-3 Wochen an. Sie verläuft häufig unbemerkt und führt meistens nur bei Mehrfachinfektion mitBabesien und/oder Leishmanien zu einem schweren Krankheitsverlauf. Die Symptome sind Apathie, Fressunlust oder Futterverweigerung, Nasenbluten, punktförmige Blutungen auf den Schleimhäuten, seltener sind blasse Schleimhäute und neurologische Symptome wie Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen. Die 2. Phase der Erkrankung ist die subklinische Phase (übersetzt: leicht verlaufende Phase), in der man dem betroffenen Hund nichts mehr anmerkt. Die subklinische Phase kann Monate bis Jahre dauern. Je nach Zustand des Immunsystems und Schwere der Erkrankung kommt es zu einer Spontanheilung oder zur chronischen Erkrankung. Die chronische Phase zeichnet sich durch Abmagerung, erhöhte Blutungsneigung mit Nasenbluten und punktförmigen Blutungen auf den Schleimhäuten aus. Seltener sind blutiger Kot und Ödeme an den Gliedmaßen. Diagnostik: Die Erreger können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Allerdings ist der Nachweis erst ab dem 20. Tag nach der Infektion möglich.

Therapie:

Die Behandlung erfolgt durch ein Antibiotikum für 3-4 Wochen. Bei einer Co-Infektion mit Babesiose oder Leishmaniose müssen diese mitbehandelt werden. Bei ausreichend langer Therapie haben die Hunde eine sehr gute Chance auf vollständige Heilung. Ist das Knochenmark bereits befallen, ist die Prognose ungewiss bis schlecht. Des weiteren sei auf die Krankheit Borreliose hingewiesen, die auch über Zecken übertragen wird, jedoch keine typische Mittelmeerkrankheit darstellt, da sie u. a. auch in ganz Deutschland verbreitet ist. Zur ausführlichen Information siehe das gesonderte Merkblatt „Borreliose“.

 

Leishmaniose

 

Vorkommen: gesamter Mittelmeerraum, Frankreich, Süddeutschland, Schweiz, Osteuropa und evtl. Österreich.
Erreger / Übertragungsweg:

Leishmaniose wird hauptsächlich über die Sand- oder Schmetterlingsmücke übertragen, aber auch im Mutterleib können Leishmanien übertragen werden.

Die Mücke überträgt beim Saugakt die Erreger auf den Hund. Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund oder Hund zu Mensch durch Schmierinfektion mit erregerhaltigem Sekret von einer offenen Wunde in die andere ist theoretisch möglich, aber unwahrscheinlich.

 

 

Die Erreger der Leishmaniose sind die sog. Leishmanien. Es handelt sich hierbei um Einzeller (Protozoen), die sich beim Hund in den Zellen von Leber, Milz und Knochenmark in den weißen Blutkörperchen, die für den körpereigenen Schutz zuständig sind, befinden und dadurch das Immunsystem schädigen.

 

Inkubationszeit 2 Monate bis mehrere Jahre (bis zu 9 Jahre)

 

 

Sandmücke (Phlebotominae) © Sinclair Stammers

Symptome:

Stumme Infektionen, d.h. Infektionen ohne dass die Hunde erkranken, sind sehr häufig. Man unterscheidet die viszerale und die kutane Form der Leishmaniose. Die viszerale Form befällt innere Organe, in erster Linie Nieren, Leber, Milz und den Darm. Als Symptome stehen Mattigkeit, Fieberschübe und Durchfälle im Vordergrund. Diese Form der Leishmaniose führt ohne Behandlung innerhalb eines Jahres zum Tode. Die kutane Leishmaniose (Hautform) zeigt sich in schuppenden, haarlosen Stellen v.a. am Nasenrücken, den Ohrspitzen und um die Augen (Brillenbildung). Zusätzlich kann übermäßiges Krallenwachstum durch ein entzündetes Krallenbett auftreten. Bei längerer Erkrankung können sich die Hautveränderungen auf den gesamten Körper und die Pfoten aufbreiten.

Diagnostik: Die Erreger können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Auch die Entnahme eines Punktates oder ein molekularer Nachweis aus dem Knochenmark sind möglich.

Antikörpertest (IFAT), dabei wird im Blut nach Antikörpern gegen die Leishmanien gesucht. MAn sollte allerdings darauf achten, diesen Test in spezialisierten Laboren durchzuführen, da es bei der Durchführung immer wieder zu Fehlern kommen kann (ein Hund also als negativ oder positiv getestet werden kann, obwohl er es nicht ist). Im Fall eines positiven Ergebnisses sollte ein großes Blutbild und eine Eiweißelektrophorese mit graphischer Darstellung gemacht werden.

Behandlung: Die Behandlung erfolgt durch Gabe von Tabletten, bei schweren Fällen zusätzlich Antibiotikum-Infusionen. Dauer und Intensität der Behandlung muss individuell erfolgen und geht in der Regel über einige Wochen oder Monate. Unter Umständen ist eine Langzeitmedikation nötig, jedoch gibt es auch Spontanheilungen.

Prophylaxe: Am Besten schützt man seinen Hund durch Ungezieferhalsbänder, die auch gezielt vor der Sandmücke schützen, beispielsweise Scalibor-Halsbänder. Diese bekommen Sie beim Tierarzt, mit dem Sie auf jeden Fall Rücksprache halten sollten.

Giardiose

 

 

Vorkommen: gehört eigentlich nicht zu den Mittelmeerkrankheiten, da sie auch in Deutschland weit verbreitet ist. Ansteckungsgefahr für den Menschen: Unter normalen hygienischen Bedingungen recht selten, da der Ansteckungsweg über den Kot geht. Bei Katzen sollten die Katzentoiletten gründlich gereinigt werden und die Streu regelmässig gewechselt und entsorgt werden. Bei Hunden sollte der Kot entsorgt werden. Kinder sollten zum regelmässigen Händewaschen nach Kontakt mit den Tieren sowie vor dem Essen angehalten werden.
Erreger / Übertragungsweg:

Giardien sind Einzeller, die sich im Darm vermehren und Durchfälle verursachen. Die Tiere sind dabei in der Regel fit – trinken und fressen normal. Sowohl Katzen als auch Hunde können befallen werden.

Der Ansteckungsweg läuft über den Kot bzw. verunreinigtes Wasser. Häufig stecken sich die Tiere durch Trinken aus abgestandenen Wasserpfützen an. Die Giardien verkapseln sich und werden mit dem Kot ausgeschieden, allerdings nicht kontinuierlich.

Symptome: Bei ungeklärten Durchfällen sollte der Kot auf Giardien neben den üblichen Würmer, Kokzidien und Bakterien untersucht werden. Da Giardien nicht unbedingt kontinuierlich ausgeschieden werden, ist eine Sammelprobe oder mehrere Tests sinnvoll.
Diagnostik: Untersuchung von Kotproben beim Tierarzt
Behandlung:

Gegen Giardien sind sowohl Fenbendazol (Panacur) als auch Metronidazol (Flagyl) wirksam. Bei Katzen ist Panacur vorzuziehen, da es geschmacklos ist und dadurch einfacher gegeben werden kann. Beide Mittel greifen auch die Darmflora an, wegen der nachteiligen Wirkung auf die Darmflora ist eine Darmunterstützung mit natürlichen Darmbakterien während und 4-5 Wochen nach der Behandlung ratsam, z.B. Symbiopet o.ä.

Auf beide Medikamente haben sich allerdings bereits Resistenzen gebildet und man kann leider nur von einer Wirksamkeit von ca. 70 bis 75 % ausgehen. (daher ist die Wiederholung der Medikamentengabe fast immer notwendig).

 

Wie bei den übrigen Parasiten wie Würmer, etc. gibt es keine Prophylaxe, sondern nur eine Behandlung. D.h. die Mittel verhindern nicht einen Befall.

Dirofilariose

Erreger / Übertragungsweg:

Verschiedene Stechmückenarten

Der Erreger der Dirofilariose ist eine bestimmte Filarienart (Dirofilaria immitis). Diese Parasiten entwickeln sich grundsätzlich über zwei Wirte: ein Teil des Entwicklungszyklus, vom Larvenstadium 1 bis 3 (Mikrofilarien), verläuft in der Stechmücke. Nach Übertragung dieser Mikrofilarien auf den Hund erfolgt die Entwicklung zum Larvenstadium 4. Diese Larven wandern über die Muskulatur in die Blutgefäße ein und entwickeln sich innerhalb von 3 bis 4 Monaten zu adulten Herzwürmern (Makrofilarien). Diese Herzwürmer sind ca. 1 mm dick, 20 bis 30 cm lang und siedeln sich vor allem in der rechten Herzhälfte, der großen Lungenarterie und den herznahen Abschnitten der Hohlvenen an. Teilweise werden auch andere Organe befallen. Etwa 6 Monate nach der Infektion bilden die Weibchen wiederum Mikrofilarien, die mit dem Blut in kleinere Blutgefäße gelangen und ggf. von Mücken beim Saugakt wieder aufgenommen werden. Die Stechmücke überträgt beim Saugakt die Erreger auf den Hund. Die Übertragung von Hunden auf den Menschen ist nicht bekannt. Die Infizierung eines Menschen durch den Stich einer Stechmücke ist unwahrscheinlich.

Inkubationszeit Wochen, Monate, teilweise Jahre. Ein Nachweis kann frühestens 6 Monate nach erfolgter Infektion erfolgen.
Symptome: Es gibt unauffällig verlaufende Infektionen. Bei starker Infektion zeigen Hunde mit der Entwicklung der reifen Würmer, also erst etwa 6 Monate nach der Infektion eine reduzierte Leistungsfähigkeit und ermüden schnell. Es entwickelt sich eine Rechtsherzinsuffizienz mit Überlastung und Erweiterung der rechten Herzseite mit Atemnot, Husten, Herzrasen, Leberstauung, Bauchwassersucht, Gewichtsverlust, Venenstauung und der Bildung von Ödemen (Wasser) v. a. in den Beinen.
Diagnostik: Die Mikrofilarien (Larven) können anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden. Der Nachweis erfolgt entweder durch die mikroskopische Untersuchung von Kapillarblut oder durch den sog. Knott-Test. Die Nachweissicherheit beträgt aber nur etwa 75%. Die Makrofilarien (adulten Herzwürmer) können über einen Antigennachweis im Serum (ELISA-Test) nachgewiesen werden. Der Nachweis ist allerdings erst 6 Monate nach der Infektion möglich. Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit ist in erster Linie der Ultraschall des Herzens bei einem Kardiologen und die Röntgenuntersuchung.
Behandlung: Leichte Fälle können mit 2 Injektionen im Abstand von 24 Std. behandelt werden. Schwere Fälle sollten auf jeden Fall stationär in einer Klinik von erfahrenen Spezialisten behandelt werden. Unbehandelt und je nach Befallsgrad kann diese Krankheit beim Hund tödlich verlaufen.

Prophylaxe gegen Mittelmeerkrankheiten

Da gegen Mittelmeerkrankheiten kein Impfschutz existiert, sollten Hunde generell in gefährdeten Gebieten gegen Zecken und Mücken geschützt werden. Gefährdete Gebiete sind in jedem Fall warme Länder, also die typischen Urlaubsländer wie Spanien, Frankreich, Portugal, Griechenland etc., aber auch, wie bereits erwähnt, einige Gebiete in Deutschland, z.B. Süddeutschland etc. Wenn Sie mit Ihrem Hund in warme Länder reisen, sollte mit der Zecken- und Mücken-Prophylaxe schon vor der Reise begonnen werden. Eine Prophylaxe ist in diesen Ländern auf jeden Fall das ganze Jahr über notwendig. Aber auch Hunde in Deutschland sollten in den Monaten der Hauptinfektionsgefahr (i.d.R. April bis Oktober) auf jeden Fall gegen Zecken geschützt werden. Zeckenprophylaxe (Vorbeugung gegen Babesiose, Ehrlichiose): Zur wirksamen Verhinderung der Übertragung von Erkrankungen durch Zecken sind Präventionsmittel mit einer Zweifachwirkung zu empfehlen. Zum einen sollten sie eine stark abschreckende (repellente) Wirkung aufweisen, damit die Zecken sich gar nicht erst festbeißen und zum anderen über eine gute abtötende (insektizide/ akarizide) Wirkung verfügen, damit doch einmal festgesetzte Zecken abgetötet werden, bevor es zu einer Ansteckung kommt. Mittel wie z.B. ätherische Öle mit Lorbeer, Lavendel, Rosmarien und Knoblauchpulver müssen nach gegenwärtigem Kenntnisstand als unwirksam eingestuft werden und sind für eine Prophylaxe nicht geeignet, da eine abtötende Wirkung nicht nachgewiesen ist. Auf dem Markt gibt es zurzeit verschiedene Zeckenschutz-Präparate: Spot-on- oder Spray-Produkte (z.B. Frontline, Exspot, Advantix) mit Repellenteffekt werden auf die Haut aufgetragen und verteilen sich innerhalb weniger Stunden über den ganzen Hund und dringen dabei in die obere Hautschicht ein. Hierbei ist die Wirkungsdauer der Präparate, die sich zwischen 3 Wochen und einigen Monaten bewegt, zu beachten und darauf zu achten den Schutz regelmäßig zu wiederholen. Diese Produkte können Sie über Ihren Tierarzt beziehen, der Sie auch gerne berät. Zeckenhalsbänder mit Repellenteffekt erzielen zwar eine längere Wirkungsdauer, jedoch tritt der Schutz erst nach 7 bis 14 Tagen auf und die abgegebene Dosis der Wirkstoffe ist geringer. Durch Abnehmen der Halsbänder und beim Schwimmen wird die Wirksamkeit unterbrochen. Ein großer Nachteil, weswegen von der Verwendung abzuraten ist, ist die ständige Wirkstoffabgabe in Form von Puder, wodurch auch der Halter ständig mit dem Wirkstoff konfrontiert wird.

Mücken-Prophylaxe (Vorbeugung gegen Leishmaniose, Dirofilariose) Zum Schutz vor der die Sand- oder Schmetterlingsmücke gibt es momentan folgende Prophylaxe-Präperate auf dem Markt: Spot-on-Präperate wie Advantix (s.u. Zeckenprophylaxe.). Zur Vorbeugung von Dirofilaria sind spot-on-Präparate wie Advocate, Stronghold gebräuchlich, die auch gegen Flöhe und einige Milbenarten wirken. Das Scalibor-Protector-Halsband schützt sowohl vor Zecken, als auch vor der Sand- oder Schmetterlingsmücke und der Gemeinen Stechmücke. Das Halsband gibt den Wirkstoff ausschließlich an die Haut des Hundes ab und pudert nicht. Die Wirkung hält bis zu 6 Monaten an. Ausführliche Informationen zur Prophylaxe gegen Zecken und Mücken erhalten Sie von Ihrem Tierarzt!

Zur Adoption eines Hundes aus südlichen Ländern

 

Natürlich besteht gerade bei Hunden aus südlichen Ländern die Möglichkeit, dass sie mit Mittelmeerkrankheiten infiziert sind. Aber nachdem die Hunde dort aufgewachsen sind, haben sie oftmals einen natürlichen Immunschutz gegen diese Krankheiten entwickelt. Bei Hunden, die von uns vermittelt werden und aus südlichen Ländern kommen, wird vor der Vermittlung ein Bluttest, der sog. Mittelmeertest, durchgeführt, um evtl. bestehende Infektion frühzeitig zu erkennen und diese behandeln zu können. Hierbei ist zu beachten, dass der Test zu diesem Zeitpunkt nicht hundertprozentig zuverlässig ist, was verschiedene Gründe haben kann:

· Zum einen kann dies an der Inkubationszeit der Krankheit liegen, d.h., dass trotz Infektion ein Titer (Konzentration von Antikörpern) im Blut noch nicht nachweisbar ist.

· Zum anderen ist ein Test besonders bei Welpen und Junghunden sehr unsicher, da sie einen Titer aufweisen können, den sie von ihrer Mutter über die Plazenta bekommen haben, ohne jedoch zu erkranken.

Generell gilt, dass ein infizierter Hund (also ein Hund mit positivem Befund) nicht gleich ein erkrankter Hund ist. Viele Hunde tragen Erreger in sich, zeigen jedoch niemals Krankheitssymptome. Dennoch ist es natürlich ratsam, einen Mittelmeertest durchzuführen, um auch bei Infektionen, die bislang völlig symptomfrei sind, aus Vorsichtsgründen eine Behandlung durchzuführen. Auf welche Infektionen im Einzelnen getestet wird, ist abhängig vom Herkunftsland/-Region des Hundes, da die Übertragungswahrscheinlichkeiten in jedem Gebiet unterschiedlich sind. Grundsätzlich gilt, dass diese Tests weder ein gesundes noch ein krankes Hundeleben über Jahre garantieren, sondern lediglich den derzeitig nachweisbaren Antikörper-Titer im Blut des Hundes widerspiegeln (Momentaufnahme). Aus diesem Grund sollte ein Hund aus südlichen Ländern nach einer Eingewöhnungszeit von ¼ bis ½ Jahr hier in Deutschland erneut getestet werden, denn auch die Anstrengungen der Reise und der Einzug in ein neues Zuhause können sich positiv wie negativ auf die Gesundheit und somit auf das Immunsystem des Hundes auswirken. Bitte besprechen Sie das Thema mit Ihrem Tierarzt und wiederholen Sie den Test zu gegebener Zeit.

Grundsätzlich wird man für kein Tier, egal ob von einem Züchter, aus dem Tierheim, aus einer Privatabgabe oder aus dem Ausland eine Gesundheitsgarantie bekommen. Jedes Tier trägt, genau wie wir Menschen, das Risiko in sich, im Laufe seines Lebens eine Krankheit zu bekommen. Wichtig ist es, diese Krankheit dann rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Wenn Sie die Ausführungen in diesem Infoblatt beachten, spricht nichts dagegen, einem Hund, der einen erhöhten Antikörper-Titer aufweist, an einer Mittelmeerkrankheit erkrankt ist oder eine solche bereits überstanden hat, ein neues Zuhause zu geben und durchaus über Jahre ein gemeinsames Leben von Hundehalter und Hundepartner zu genießen.

weitere Infos finden sie hier: www.parasitus.com