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Reisebericht Spanien Dezember 2025 & Wichteln

Reisebericht Spanien Dezember 2025 & Wichteln

Alle Jahre wieder…

… Steht unser Weihnachtsfest vor der Türe und somit auch die kalte Jahreszeit für unsere Hunde in Spanien.
So entschloss sich der Verein auch in diesem Jahr dort hinzufliegen, um nach dem Rechten zu sehen und sich auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Natürlich durfte dabei die alljährliche Wichtelaktion nicht fehlen.

Vor einigen Monaten fragte mich unsere Vorsitzende Corinna, ob ich das Team gerne begleiten möchte.
Gesagt getan, stieg ich also am 11.12. voller Vorfreude in den Zug Richtung Frankfurt, wo sie mich in Empfang nahm.
Wir nächtigten bei ihr, um am nächsten morgen gemeinsam mit einigen Teamkollegen, Pflegestellen und Freunden nach Valencia zu fliegen.
So hieß es für uns um 6 Uhr morgens raus aus den Federn, schnell einen Kaffee zum wach werden tanken und auf zum Flughafen, wo unsere Mitreisenden nach und nach zusammenkamen und ab in den Flieger.
Mittlerweile schlich sich die Nervosität bei mir ein, da ich nicht wusste was mich erwarten wird.

Gott sei Dank saß Tina im Flugzeug neben mir, die meine Hand hielt, während ich mit meiner Flugangst kämpfte.
In Valencia angekommen, holten wir unseren Mietwagen ab, deckten uns unterwegs mit Proviant und Leckerlies für die Hunde ein und fuhren Richtung Casas Ibanez zu unserer Unterkunft.
Wir wurden dort bereits erwartet, nahmen unsere Wohnungsschlüssel entgegen und teilten unsere Schlafzimmer auf.

Zügig zogen wir uns geeignete Kleidung an und dann war es endlich soweit:
Wir fuhren zu unseren Hunden ins Refugio.
Am Eingang empfing uns freudig wedelnd der liebste Hund, dem ich jemals begegnet bin, unser Sam.
Er begrüßte jeden einzelnen von uns mit schlabbrigen Küsschen und einer niemals zu wedeln aufhörenden Rute.
Eine der netten Pflegerinnen begrüßte uns und lies abwechselnd einige Hunde aus ihren Zwingern in den Auslauf. Wir verteilten fleißig Leckerlies und besuchten jeden einzelnen Hund an und in ihrem Zwingern. Ich war positiv überrascht, wie groß der Außenbereich des Refugios ist, habe ich bisher doch nur Fotos und Videos davon gesehen.
Ich flitzte mit Leo und Turing über den Auslauf, knuddelte Sam und Ali und hinterließ den anderen tollen Hunden einige Leckerlies.
Ich freute mich sehr darüber, die ängstliche Crispin zu sehen, die sich doch ab und an näherte und wenn niemand hinsah, einige Leckerlies einsammelte, die ich in ihre Richtung warf.
Eine Jessi, die immer mutiger wird gemeinsam mit ihrem alten Kumpel Ali an ihrer Seite, die scheue Gala, den lustigen Lupo, das Energiebündel Nilo, den Aufpasser Rex, der für ein Leckerlie kurz vergas, dass er mir nicht vertraute und viele andere tolle Hunde.

Als nächstes ging es zur Unterbringung der lieben Antonia.
Sie und ihr Mann nehmen verlorene Seelen auf, von denen wir immer wieder einige übernehmen und erfolgreich vermitteln können.
Wir durften die dort untergebrachten Hunde kennenlernen, ihnen unsere Aufmerksamkeit und die ein oder andere Kuscheleinheit schenken. Irgendwann mussten wir leider weiterziehen und die armen Seelen zurücklassen, was mir persönlich sehr schwer fiel, denn am liebsten hätte ich bei den beiden tollen Bodegueros im Zwinger übernachtet, nachdem sie mir wortwörtlich auf den Arm gesprungen sind.

Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft deckten wir uns in einem Supermarkt mit Lebensmittel für uns und Futter für die Hunde ein und verbrachten den Rest des Abends in der Altstadt bei einem gemeinsamen Essen und ließen den Tag Revue passieren.

Am nächsten morgen besuchten wir nach dem Frühstück das Tierheim in Villamalea.
Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und durch das Tierheim geführt, sowohl durch den Innen- als auch durch den Außenbereich. Auch in Villamalea geben die Mitarbeiter ihr Bestes, damit es den Hunden gut geht. Es wirkte alles gepflegt und ordentlich, trotz alledem ist ein Tierheim ein trauriger Ort, an dem kein Hund alt werden sollte. Neben vier wunderschönen Galgas, einigen Hüte-, Jagdhunden und Mischlingen, lernten wir ein kleines Bretonenmädchen kennen, die unser aller Herzen erobert hatte.
Wir hoffen sehr, bald eine Pflegefamilie für sie zu finden, um ihr endlich ein schönes Leben zu ermöglichen.
Ich schaute mich währenddessen bei den schwarzen Galgas um, da ich nach der Vermittlungspause gerne wieder eine Pflegehündin aufnehmen möchte. Zwischen den ganzen Hunden fiel mir die kleine Podenca Sonia auf, die völlig überdreht vor Glück unsere Aufmerksamkeit einforderte.
Immer mehr wurde mir bewusst, wie langweilig und grau der Alltag der Hunde dort sein muss und mein Herz wurde bei jedem Hund den ich streichelte immer schwerer. Die Hunde in Villamalea konnten unterschiedlicher nicht sein. Freundliche, offene, schüchterne bis ängstliche waren dabei. In einigen Zwingern auch aber auch Hunde, die eher nicht in Familien mit Kindern, sondern auf einen Hof den sie bewachen könnten leben sollten.

Nach dem Besuch in Villamalea gab es eine kleine Stärkung in unserer Unterkunft um im Anschluss noch einmal zum Refugio zu fahren, denn auf unsere Hunde wartete noch eine große Überraschung : das Wichteln.
Wir packten alle an und mit an und öffneten die Spendenpakete der Adoptanten und Unterstützer.
Von Leckerlies, über Spielzeug, Hundehütte bis Mäntelchen war wirklich alles dabei.
Ganz aufgeregt und neugierig wuselten der wunderschöne Leo und der süßeste mini Podenco Turing zwischen den Geschenken herum.
Wir verteilten einige der Leckerlies und verstauten gemeinsam die Spenden im Refugio.
Die Mitarbeiter des Refugios durften natürlich auch nicht leer ausgehen und es wurden kleine Geschenke überreicht, die zu Tränen rührten.
Endlich durfte ich Reme kennenlernen, die mit den anderen lieben Mitarbeitern meine Galga Careta betreute, bis sie zu mir nach Deutschland reisen konnte.
Ursprünglich war sie als Pflegehündin für mich geplant aber bereits nach einigen Tagen wurde ich zum „Pflegestellenversager“ und adoptierte sie.

Während ich unseren Sam ausgiebig kuschelte und im Anschluss Sultan und Holly besuchte, wurde mir noch einmal mehr bewusst, wie gut es unsere Haustiere zu Hause haben. Denn für viele Hunde im Refugio ist dieser Ort eine Endstation. Unter Anderem wegen des Einreiseverbotes für Listenhunde nach Deutschland.
Natürlich leben Hunde im Refugio, die nicht anpassungsfähig sind und in einem normalen Haushalt nicht zurechtkommen würden.
Jedoch gibt es dort einen Sam, einen Ali, eine Holly und unzählige weitere, die bestimmt tolle Familienmitglieder wären, wenn das Gesetz es zulassen würde.
Das war dann auch der Moment, in dem bei mir einige Tränchen kullerten.
Nach einiger Zeit verabschiedeten wir uns ausgiebig von unseren Schützlingen und machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft.
Einige von uns verabredeten sich noch mit den Mitarbeitern zu einem kleinen Umtrunk am Abend.
Ich entschied mich dazu den Abend in der Unterkunft zu verbringen, da es doch einige Eindrücke zu verarbeiten gab und so führte ich intensive Gespräche bis spät in die Nacht mit Wencke, die unter anderem von ihrem vergangenen Besuch im Refugio berichtete. Menschlich war es ein angenehmes Miteinander, wir tauschten uns aus, ich konnte vieles kennen- und dazulernen.
Am Sonntag beschlossen wir auf dem Weg zum Flughafen einen kurzen Abstecher ans Meer zu machen, was mir persönlich sehr gut tat und der perfekte Abschluss unserer Reise war.
Trotz meiner Flugangst überstand ich den Rückflug dank Tina, die stets an meiner Seite war und stieg erleichtert in Frankfurt in den Zug zurück nach Hause, wo mich meine vier Fellnasen begrüßten, während meine Familie selig schlief.


Tierisch und menschlich war die gesamte Reise eine wertvolle Erfahrung für mich, wofür ich mich von Herzen bei Allen bedanken möchte.
Nun sehe ich meine eigene und auch die Arbeit der anderen Tierschützer noch einmal mit ganz anderen Augen und bin davon überzeugt, dass die Entscheidung, Tierschutzhunden Chancen zu geben die richtige Entscheidung war.

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